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sind jedoch noch in der Mitte des 17. Jahrhunderts möglich gewesen, die
Wendungen können auch von Protestanten verwendet worden sein und die
Dispositionslösungen können als eine gängige Praxis der Lehrgrammatiken
interpretiert werden und somit muss man das Verhältnis von
Rudimenta
zu
der in den Olmützer Jesuitenkollegien eventuell verfassten Grammatik nach
wie vor als eine reine Hypothese gelten lassen.
Den im 17. Jahrhundert verfassten Beschreibungen der finnischen Spra-
che ähnelt
Rudimenta
von der Sprache, vom Umfang und von den Lösungen
her nicht explizit, doch die Beispielwörter der Nomendeklination, die vier-
stufige Komparation der Adjektive und die Vorstellung der Zahlwörter in
dem sich mit Syntax befassenden Kapitel verbinden das Werk mit dem Ent-
wurf von Wexionius und der Estnischen Grammatik von Stahl, und einige
Wendungen sind mit der Grammatik von Martinius verbindbar. Den Ähn-
lichkeiten können jedoch gemeinsame Quellen oder sogar die Nutzung von
Rudimenta
als Quelle zugrunde liegen.
Rudimenta
ist der Sprache oder
Handschrift der bedeutenden Entwickler oder Nutzer der finnischen Sprache
im 17. Jahrhundert (deren Auflistung sich im Verweis 2 befindet) nicht aus-
reichend ähnlich. Der Charakter des Werks ist jedoch eindeutig: wie der Name
besagt, ist
Rudimenta
eine Elementargrammatik zum Erlernen der Grund-
lagen der finnischen Sprache. Das für uns erhalten gebliebene Manuskript
wurde offensichtlich in einer frühen Lernanstalt verwendet, wie z.B. in der
Kathedralschule Turku oder einer Trivialschule, doch der Verfasser der
Grammatik bleibt weiterhin unbekannt.
[Übersetzt von Liisa Leinonen.]
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